Aufruf 8. März 2024

Heraus zum 8. März!

Seit 1921 gehen weltweit Menschen am 8. März zum internationalen feministischen Kampftag auf die Straße! Aus den Protesten für das Wahlrecht von Frauen ist eine Bewegung entstanden, die stark, laut und entschlossen gegen Patriarchat und Kapitalismus kämpft!

Unsere Kämpfe sind nach wie vor vielfältig.

Wir fordern immer noch körperliche Selbstbestimmung, sowie sichere und legale Möglichkeiten für Schwangerschaftsabbrüche. Während stärker werdende konservative und rechte Bewegungen die erkämpften Rechte zerstampfen, werden emanzipatorische Bewegungen immer flächendeckender kriminalisiert. Weg mit § 218, weg mit der Kriminalisierung von Abtreibungen! Her mit der Sicherstellung des freien, zuverlässigen und sicheren Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen für Alle, sowie freiem Zugang zu geschlechtergerechteren Verhütungsmitteln.

Ein Erfolg von trans*, inter* und nicht-binären Aktivist*innen und ihren Verbündeten ist die längst überfällige Abschaffung des sogenannten “Transsexuellengesetzes“. Auch, dass ein Stück mehr Selbstbestimmung hinsichtlich des eigenen Geschlechts endlich in Aussicht steht. Es fehlen jedoch Maßnahmen gegen transfeindliche Gewalt.

Wir halten fest: Unser Feminismus ist transinklusiv!

Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Diese Femizide werden meist als “Beziehungstat“ oder ”Verzweiflungstat“ entpolitisiert. Im vergangenen Jahr wurde eine junge Frau in Bielefeld von ihrem Kollegen getötet, sein Grund: Sie hatte ihn zurückgewiesen.

Patriarchale Gewalt zeigt sich überall. Die Institution Bethel hat über Jahre hinweg sexuellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt eines Arztes an Patientinnen vertuscht und ganz aktiv Täterschutz betrieben. Die Beteiligten erfahren nach wie vor keine Konsequenzen, außer die Betroffenen, die von allen Seiten allein gelassen werden – Auf Polizei und Staat ist auch hier kein Verlass!

Volle Solidarität mit allen Betroffenen sexualisierter Gewalt!​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​

Global gesehen spielt patriarchale Gewalt in jedem Kriegsgeschehen eine Rolle. Sexualisierte Gewalt ist nach wie vor ein verbreitetes Kriegs- und Propagandamittel. Unsere Solidarität gilt allen Zivilist*innen, die von Kriegen betroffen sind, und den weltweiten feministischen Kämpfen.

Die Kämpfe um geschlechtliche und körperliche Selbstbestimmung interessieren hierzulande in Medien und Politik nur, wenn es um ein Land geht, an dem geopolitische Interessen bestehen. Während sich die Bundesrepublik als Vorreiterin einer sogenannten “feministischen Außenpolitik” inszeniert, wird das Asylrecht weiter verschärft, feministische Freiheitsbewegungen kriminalisiert und mit autokratischen Systemen wirtschaftlich und politisch kooperiert.

Organisieren wir uns gemeinsam gegen patriarchale, queer- und transfeindliche Gewalt!

 Lasst uns gemeinsam gegen diese Scheiße, gegen Patriarchat und Kapitalismus und für ein solidarisches Miteinander auf die Straße gehen!

In dem vorderen Teil der Demonstration wollen wir einen Bereich für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans* und agender Personen (FLINTA*) schaffen, weshalb dort cis Männer nicht erwünscht sind. (Cis-Männer sind Männer, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeordnet wurde, und die sich mit dem männlichen Geschlecht identifizieren.) Im hinteren Teil der Demonstration (hinter dem Lauti/Wagen) sind alle willkommen.

National- und Parteifahnen haben auf dieser Demo keinen Platz. Die Demo soll nicht für die Austragung politischer Konflikte genutzt werden, für die es andere Räume braucht und andere Räume geschaffen werden müssen.